go between films

streaming

contact

films

imdb

youtube

luc schaedler

Posts Tagged ‘angry monk’

Angry Monk · 2005

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Dokumentarfilm

Angry Monk – Reflektionen zu Tibet

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Luc Schaedler | go between films
CH 2005 | 97  | DE, EN, FR, Tib
→ Video On Demand

Tibet, das geheimnisvolle Dach der Welt, der Sitz der erleuchteten Mönche – nur einer von ihnen ist dagegen: Gendun Choephel heisst der streitbare Mönch, der 1934 dem klösterlichen Leben den Rücken kehrte und in die Moderne aufbrach.

Material - Angry Monk - angry-monk-material - dokumentarfilm - luc schaedler

Er ist ein Rebell, der die Gemüter der tibetischen Behörden erhitzt. Ein reinkarnierter Lama, der auch Frauen und Alkohol liebt. Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet geworden ist.

Diese filmische Zeitreise nimmt die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs zum Anlass, ein Bild von Tibet zu zeichnen, das gängigen Klischees widerspricht. Zahlreiche erstaunliche und seltene historische Fotografien werden hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Elegant und überraschend verwebt der Film das Damals mit dem Heute: Archivbilder von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln sich ab mit Szenen aus Diskotheken und Bildern von mehrspurigen Schnellstraßen in Lhasa, auf denen sich Pilger niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden. «Angry Monk» bietet einen zeitgemäßen und faszinierenden Einblick in ein Land, dessen schicksalhafte Vergangenheit sich im heutigen Alltag widerspiegelt – vielfältig und widersprüchlich.

Der Dokumentarfilm «Angry Monk» erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf der Suche nach etwas, das das alte Tibet aus seiner Erstarrung befreien könnte, viel herumreist. Der Querdenker Gendun Choephel bleibt stets offen für Neues. Er ist ein Fremder in seiner Heimat und heimatlos in einem fremden Land – ein Wanderer zwischen den Welten.

(Der Dokumentarfilm «Angry Monk» war gleichzeitig der Hauptteil von Luc Schaedler’s Doktorarbeit in visueller Anthropologie an der Universität Zürich)

Doktorat: ANGRY MONK: Literary, Historical, and Oral Sources for a Documentary Film (nur Englisch)

Gendun Choephel Konferenz an der Latse Library, New York (nur Englisch)

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Statement Regie (am)
→ Interview Regie (am)
→ Bio von Gendun Choephel (am)
→ Texte von Gendun Choephel (am)
Downloads (am)
(Photos & Presskit)

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Video On Demand

Angry Monk (2005) link to Vimeo On Demand

Angry Monk (2005)
de, en, fr, tib

 

→ hier klicken  

 

 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Playlist (9 Clips):

Unveröffentlichte Szenen · 2005

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Gespräch mit Luc Schaedler über seinen Film «Angry Monk» und dessen Entstehungsgeschichte auf YouTube (Teil 1 – 4):

(Deutsch mit englischen Untertiteln)

⋅ Über «Angry Monk» 1 (7:12)

 

Über «Angry Monk» 2 (7:31) → auf YouTube

Entstehungsgeschichte 1 (7:46) → auf YouTube

Entstehungsgeschichte 2 (5:48) → auf YouTube

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ FESTIVALS (Selektion)

– Sundance, Nomination Grand Jury Award
→ Gespräch im «Sundance TV» mit Luc Schaedler (YouTube)
– Busan (Wettbewerb)
– Vancouver (Wettbewerb)
– Montréal, Festival Nouveau Cinema (Wettbewerb)
– München DOK.fest (Wettbewerb)
– Melbourne (Wettbewerb)
– Auckland (Wettbewerb)
– Solothurner Filmtage (Offizielle Auswahl)
→ Gespräch im «Kulturplatz» SRF mit Luc Schaedler (YouTube)

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

LINKS zu Angry Monk»:

→ Swiss Films 
→ IMDb.com 
→ The Movie Database
→ More on Gendun Choephel
→ Gendun Choephel (Wiki)
(Wiki)

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Material - Angry Monk - angry-monk-material - dokumentarfilm - luc schaedler - go between films - Angry-Monk-2005

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung

Material - Angry Monk - angry-monk-material - dokumentarfilm - luc schaedler - go between films - Angry-Monk-2005

Luc Schaedler while shooting in Tibet, 2002


Video On Demand

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Streamen

go between films

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Link zur Video On Demand-Website auf der die Dokumentarfilme und Videos von «go between films» in verschiedenen Sprachversionen gekauft oder ausgeliehen werden können.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

· A Long Way Home (2018)
→ In der Schweiz erhältlich

Miete von USD 5 | CHF 5 | € 4.50
Kauf von USD 12 | CHF 12 | € 11
→ Kreditkarte oder PayPal

video on demand - go between films - video-on-demand - a long way home

A Long Way Home (2018)
en, de, fr

→ hier klicken (Schweiz)  

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Für internationale Käufe von «A Long Way Home»:

→ hier klicken

DER web logo for light background • go between films angry monk

 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

VIMEO ON DEMAND

Weltweit erhältlich 

video on demand - go between films - video-on-demand - Poster Watermarks Three Letters from China

Watermarks (2013)
en, de, fr

→ hier klicken

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

video on demand - go between films - video-on-demand - angry monk

Angry Monk (2005)
en, de, fr

→ hier klicken  

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

video on demand - go between films - video-on-demand - made in hong kong

Made in Hong Kong (1997)
en, de, fr

→ hier klicken 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

dvd-selection - go between films - dvds - dvd selection

→ hier klicken 

 

Die Dokumentarfilme von «go between films» (Luc Schaedler) können auch als DVD in verschiedenen Sprachversionen erworben werden.

Jede DVD: USD 25 + USD 5 (shipping)
Total: USD 30 | CHF 30 | € 25
• Kreditkarte oder PayPal nötig

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

video on demand - go between films - video-on-demand

→ home
→ filme

kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


DVD – Auswahl

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Eine Auswahl der Dokumentarfilme von «go between films» können in verschiedenen Sprachversionen für alle Territorien gekauft werden.

Jede DVD:

USD 25.00 + USD 5.00 (Versand)
Total: USD 30.00 | CHF 30.00)

DVD mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home (2018)

→ Für die Schweiz (de,fr,en,chin)

a long way home - dokumentarfilm Buy Now Button - DVD selection - go between films - luc schaedler

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Für den internationalen Verkauf von «A Long Way Home»

→ Hier klicken

DVD Selection - go between films - DVD-Selection

 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Weltweit erhältlich

Watermarks (2013)

→ de,en,fr,chin | 60 Min. Bonus

dvd - selection - go between films - dvd-selection - watermarks - dokumentarfilm

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk (2005)

→ de,en,fr,chin,tib | 60 Min. Bonus

dvd - selection - go between films - dvd-selection - angry monk - dokumentarfilm

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Made in Hong Kong (1997)

→ de, fr, en
→ gewünschte Sprache angeben

dvd - selection - go between films - dvd-selection - made in hong kong - dokumentarfilm

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

 

Video On Demand

Link zur Vimeo On Demand Seite von «go between films», wo die Dokumentar- und Videofilme in verschiedenen Sprachversionen gekauft und gemietet werden können.

Miete:
USD 5.00 | CHF 5.00

Kauf:
USD 12.00 | CHF 12.00

Mit Kreditkarte oder PayPal

video on demand - go between films - video-on-demand - luc schaedler

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


ANGRY MONK – Material

Weitere Unterlagen

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

In der Rubrik «Angry Monk – Material» finden sich zusätzliche Informationen über diesen Dokumentarfilm von Luc Schaedler (go between films).

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films

→ Auf Vimeo On Demand kaufen/mieten

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Material - Angry Monk - additional information - angry-monk-material→ Stellungnahme Regie

→ Interview Regisseur


→ Biographie Gendun Choephel


→ Gedichte von Gendun Choephel


→ Downloads

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Gespräch mit Luc Schaedler über seinen Film «Angry Monk» und dessen Entstehungsgeschichte auf YouTube (Teil 1 – 4):

(Deutsch mit englischen Untertiteln)

⋅ Über «Angry Monk» 1 (7:12)

 

Über «Angry Monk» 2 (7:31) 

Entstehungsgeschichte 1 (7:46) 

Entstehungsgeschichte 2 (5:48) 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Tibet, das geheimnisvolle Dach der Welt, der Sitz der erleuchteten Mönche – nur einer von ihnen ist dagegen: Gendun Choephel heisst der streitbare Mönch, der 1934 dem klösterlichen Leben den Rücken kehrte und in die Moderne aufbrach.

Material - Angry Monk - angry-monk-material - dokumentarfilm - luc schaedler

 

Er ist ein Rebell, der die Gemüter der tibetischen Behörden erhitzt. Ein reinkarnierter Lama, der auch Frauen und Alkohol liebt. Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet geworden ist.

Diese filmische Zeitreise nimmt die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs zum Anlass, ein Bild von Tibet zu zeichnen, das gängigen Klischees widerspricht. Zahlreiche erstaunliche und seltene historische Fotografien werden hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Elegant und überraschend verwebt der Film das Damals mit dem Heute: Archivbilder von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln sich ab mit Szenen aus Diskotheken und Bildern von mehrspurigen Schnellstraßen in Lhasa, auf denen sich Pilger niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden. «Angry Monk» bietet einen zeitgemäßen und faszinierenden Einblick in ein Land, dessen schicksalhafte Vergangenheit sich im heutigen Alltag widerspiegelt – vielfältig und widersprüchlich.

Der Dokumentarfilm «Angry Monk» erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf der Suche nach etwas, das das alte Tibet aus seiner Erstarrung befreien könnte, viel herumreist. Der Querdenker Gendun Choephel bleibt stets offen für Neues. Er ist ein Fremder in seiner Heimat und heimatlos in einem fremden Land – ein Wanderer zwischen den Welten.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


· Statement Regie – am

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk

Luc Schaedler

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Weshalb Gendun Choephel

«Die Idee zum Film «Angry Monk» geht auf mehrere Reisen nach China, Tibet und Indien zwischen 1988 und 1999 zurück. Ohne es zu wissen, bewegte ich mich damals an denselben Orten wie der Protagonist des Films — über 50 Jahre vor mir. Seit 1988 beschäftige ich mich nun intensiv mit Tibet und vor allem damit, wie Tibet im Westen wahrgenommen wird.»

Ein Wanderer zwischen den Welten

«Gendun Choephel (1903-51) ist ein Wanderer zwischen den Welten – gleichzeitig Träumer, Rebell und Forscher. Er lebt in einer historischen Periode, die bestimmend für die Zukunft seines Landes ist — eingeklammert durch die Invasion der britischen Kolonialisten 1903 und den Einmarsch der Chinesen 1951. Tibet ist damals nicht das unzugängliche Shangri-La, wie oft behauptet wird, sondern ein zerrissenes Land an der Schwelle des Wandels. Die Versuche die veralteten Sozialstrukturen aufzubrechen und einen eigenen Weg ins 20. Jahrhundert zu finden, scheitern am Widerstand des konservativen Adels und der Klöster.»

 

Wider die Isolation

«Während sich Tibet abschottet, bleibt Gendun Choephel offen für neue Erfahrungen. Über seine Schriften, Artikel, Bilder und Skizzen hat er Spuren bis heute hinterlassen. Durch die kritische Beobachtung der eigenen Gesellschaft, die Hinwendung zu politischen Themen und dem Versuch, sie im Alltag umzusetzen, verkörpert er die Anfänge eines kritischen intellektuellen Denkens innerhalb der tibetischen Gesellschaft.»

Identifikationsfigur

«In den letzten Jahren wurde Gendun Choephel sowohl im chinesisch besetzten Tibet wie auch im indischen Exil zu einer Identifikationsfigur junger Tibeter. Während die Eltern Tibet verloren haben, sucht die jüngere Generation nach Identifikationsfiguren, die einen kritischen Blick auf die eigene Gesellschaft erlauben. Im Westen jedoch wird er nur langsam wahrgenommen, weil seine Lebensgeschichte offenbar nicht in unser starres Bild passt, welches die Tibeter lieber als Opfer und nicht als Agenten ihrer eigenen Geschichte sieht.»
Luc Schaedler

→ Artikel: Buddhismus und Film
(Luc Schaedler)

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

AM-statement-director - go between films - AM - statement director

Luc Schaedler, 2018

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


· Interview Regie – am

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk

Luc Schaedler

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Interview Regie von Till Brockmann, 2005

Weshalb der Titel «Angry Monk»?

Luc Schaedler: Ein Mönch darf eigentlich nicht «zornig» sein, so gesehen ist der Titel eine Provokation. Das war meine Absicht, denn gerade dieser Widerspruch ist ja auch ein Thema des Filmes. Unsere Wahrnehmung von Tibet entspringt mehr unseren Wunschvorstellungen, als der Realität. Auf Deutsch und Englisch schwingt aber im Titel eine Ironie mit, die in der tibetischen Übersetzung komplett verloren geht. Der Titel, musste ich feststellen, lässt sich nämlich gar nicht richtig auf tibetisch übersetzen. Die Kombination von «angry» und «monk» ist offenbar nicht vorgesehen.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Gespräch mit Luc Schaedler über seinen Film «Angry Monk» und dessen Entstehungsgeschichte auf YouTube (Teil 1 – 4):

(Deutsch mit englischen Untertiteln)

⋅ Über «Angry Monk» 1 (7:12)

 

Über «Angry Monk» 2 (7:31) → auf YouTube

Entstehungsgeschichte 1 (7:46) → auf YouTube

Entstehungsgeschichte 2 (5:48) → auf YouTube

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Wieso ein Film über Tibet?

Ich bin sehr viel in Asien gereist und dabei oft auch nach Tibet gekommen, das erste Mal 1989, kurz nach dem Tiananmen-Massaker in Peking – zur gleichen Zeit gab es damals die Volksaufstände in Lhasa. Auch während meines Ethnologiestudiums habe ich mich dann mehrfach und eingehend mit Tibet beschäftigt. Ein Teil von mir bleibt immer auf Reisen, sucht die Auseinandersetzung mit dem Fremden und auch dem Fremdsein. Mein Film ist zweifellos auch ein Weg, um diese persönliche Auseinandersetzung weiterzuführen, ihr eine Form zu geben. Andererseits wollte ich damit auch gezielt in einen Diskurs eingreifen, an einer Diskussion teilnehmen, die seit langem im Westen über Tibet geführt wird.

Weshalb die Form des Roadmovies?

Diese Idee der Reise, des Roadmovies, war von Beginn weg vorhanden. Es macht auch Sinn: Denn das Leben von Gendun Choephel, meiner Hauptfigur, war eine Reise von der Provinz nach Lhasa, von dort ins Ausland und wieder zurück. Abgesehen von dieser äusseren besteht zudem die innere Reise eines Menschen, der geistig immer beweglich, immer «on the road» blieb. Und daneben, wie gesagt, die Tatsache, dass auch ich Tibet als Reisender kennengelernt habe. Eine letzte Ebene ist schliesslich die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die ja auch eine Art Reise ist: Mein Film bewegt sich hin und her zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sich wechselseitig spiegeln…

Hattest du eine Dreherlaubnis?

Mir war von vornherein klar, dass die Behörden genug Informanten haben und immer wissen würden, was läuft. Weder ganz heimlich zu drehen noch eine offizielle Bewilligung für ein grosses Projekt lagen deshalb im Bereich des Möglichen. Meine Idee war es deshalb, mit einem möglichst kleinen und unauffälligen Team zu arbeiten, nur der Kameramann Filip Zumbrunn und ich. Wir haben uns als Touristen ausgegeben und als videoverrückte Lehrer, die das Material zu Hause mit ihren Schülern anschauen und besprechen wollten. Teilweise haben wir die üblichen Aufnahmen auf dem Markt und im Kloster gemacht, wie sie alle Touristen machen (schmunzelt), doch wir haben auch Glück gehabt: Hätte man uns irgendwann richtig gefilzt, die vielen Videokassetten entdeckt, wer weiss… Andererseits, obwohl viel Chinakritisches im Film ist, war es nie mein Anliegen, einen Film gegen China zu drehen. Mich interessiert vor allem die innere Dynamik von Tibet und da ist China nur einer der Faktoren. Schliesslich bin ich auch der tibetischen Kultur gegenüber kritisch eingestellt.

Was meinst Du damit?

Erstens bin ich sehr kritisch dem gegenüber, wie einseitig Tibet im Westen vereinnahmt wird: Als spiritueller Hort, als geistige Inspiration, bis hin zu Managern, die sich in buddhistischen Klöstern auf die nächsten Globalisierungsverhandlungen vorbereiten, um es etwas überspitzt zu formulieren. Ich glaube, damit schadet man dem Kampf um tibetische Unabhängigkeit, wenn das Land auf ein friedliebendes Pseudoparadies reduziert, nur als «Shangri-la» wahrgenommen wird und wenn man meint, jeder Tibeter habe eine spirituelle Message, eine Lebensweisheit für uns parat. Besonders problematisch scheint mir auch die Verklärung der Vergangenheit – nicht nur im Westen, auch bei den Tibetern selbst.

Dass zum Beispiel knapp 5% der Leute das ganze Land kontrollierten, dass die Vermischung von Religion und Politik, eine teilweise unheilige Allianz zwischen Adel und Klöstern immer wieder nötige Reformen und eine Öffnung gegen aussen verhindert hat, wird gern verschwiegen. Gendun Choepel, aber auch andere, wie der Vorgänger des vierzehnten Dalai Lama, sind mit ihren Reformvorschlägen und einer gewissen Weltoffenheit immer wieder am Widerstand konservativer Kräfte gescheitert, die ihre Privilegien zu verteidigen wussten.

War der kritische Ansatz gesetzt?

Auf jeden Fall! Es gibt unzählige Filme der ungebrochenen Bewunderung über Klöster, über den Lamaismus und auch über die Nomadengesellschaft, die als Überbleibsel einer Jahrhunderte alten, intakten Kultur gefeiert wird. Genauso wenig mag ich diese Politreportagen, die so tun, als sei Tibet eine zerstörte Kultur, komplett am Boden, und jeder Widerstand gegen die Chinesen sei endgültig gebrochen und letztlich zwecklos. Die Situation ist komplizierter und tatsächlich paradox: Einerseits wurde bereits seit dem Einmarsch 1950 und besonders während der Kulturrevolution unvorstellbar viel zerstört, ist man mit vernichtender Akribie bis in die letzten Winkel vorgedrungen. Andererseits beweisen die Tibeter jeden Tag, dass es durchaus ein Leben unter den Chinesen gibt. Sie haben ihre Kultur und Sprache bewahrt und doch mehr hinüber gerettet, als man denkt: Auch viele der Schriftstücke und Bilder von Choephel, die im Film vorkommen, wurden in Tibet bewahrt.

So gesehen ist Gendun Choephel ein Teil dieses «Überlebens» geworden. Die Quintessenz ist, dass man die Tibeter nicht immer nur als Opfer sehen soll, sondern auch als Leute, die es sehr clever geschafft haben, Widerstand zu leisten und auch weiterhin Widerstandsgeist beweisen. Ich wollte auch nie einen rein biografischen Film über Gendun Choephel machen, sondern ich benutze ihn als Schlüssel, um die Geschichte und die komplexe Gegenwart Tibets aufzubrechen. Choephel war ein vielschichtiger Mensch, der für Veränderungen gekämpft hat und zugleich Zeit seines Lebens immer ein Buddhist geblieben ist, der sich nie von seiner eigenen Kultur abgewandt hat. Ausserdem habe ich bewusst nur tibetische Zeitzeugen von damals und jüngere Tibeter von heute über ihn sprechen lassen und alle westlichen Gelehrten und Tibetologen, die ich ursprünglich auch interviewt hatte, am Schluss herausgenommen…

Und wieso fehlt der Dalai Lama?

Oh ja, ganz bewusst. Es wäre wahrscheinlich nicht besonders schwierig gewesen, ein Interview mit ihm zu bekommen. Ich wollte aber nicht, dass seine Präsenz den Film erdrückt und die anderen Interviewpartner in den Hintergrund drängt. Egal, was er über Choephel gesagt hätte, es wäre für viele wie eine Bestätigung dafür, dass der Film gerechtfertigt ist. Das wollte ich nicht, ich wollte keinen «offiziellen Stempel». Ich erachte es als sehr wichtig, dass es eine Paralleldiskussion über Tibet gibt, die sich nicht nur mit der Stimme des Dalai Lama befasst.

Interview mit Luc Schaedler

 

AM - interview director - go between films - am-interview-director

Luc Schaedler, Dreharbeiten von «Angry Monk», 2001

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


· Bio Gendun Choephel – am

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk

Bio von Gendun Choephel

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Gendun Choephel’s Kindheit in Osttibet
(1903-1927)

Gendun Choephel (Chopel, Chöphel) wird 1903 in einem kleinen Dorf in Osttibet geboren, nahe der chinesischen Grenze. Das abgelegene Nomadengebiet liegt an der Seidenstrasse, bewohnt von Muslimen, Chinesen und Tibetern, die in ständigem militärischen Konflikt stehen. Die Dörfer werden oft von rivalisierenden Kriegsfürsten überfallen und geplündert.

In dieser explosiven Mischkultur setzt sich Gendun Choephel schon früh mit seiner tibetischen Identität auseinander. Er geniesst eine traditionelle Ausbildung als Mönch im wichtigsten Kloster der Region. Seine Freundschaft mit einem amerikanischen Missionar wird ihm von seinen Mitmönchen und der eigenen Familie übel genommen. 1927 verlässt er das heimatliche Kloster und zieht mit einer Handelskarawane nach Lhasa.

Klosterausbildung in Lhasa
(1927-34)

Hier studiert Gendun Choephel in Drepung, dem grössten Kloster der Welt. Seine rebellischen Versuche, die klösterlichen Regeln zu unterlaufen, stossen auf den Unmut seiner Mitmönche. Schliesslich wird ihm das Klosterleben auch hier zu eng und er tritt aus dem Kloster aus. In Lhasa hält er sich als Portraitmaler und Künstler für reiche Adlige über Wasser und macht 1934 die folgenreiche Bekanntschaft des Inders Rahul Sankrityayan: ein Buddhismus-Forscher und kommunistischer Aktivist des indischen Unabhängigkeitskampfes gegen die britischen Kolonialisten.

Reise durch Tibet (1934-1938)

Gemeinsam reisen sie durch Tibet, auf der Suche nach alten Texten, die in Indien vor Jahrhunderten zerstört wurden, in Tibet aber in den abgelegenen Klöstern überlebt haben. Rahul sieht seine historische Forschung als Teil seines politischen Kampfes — die Erforschung der Geschichte als Schlüssel zur Gegenwart. Gendun Choephel ist nicht nur Rahuls Übersetzer, sondern auch Vermittler der tibetischen Kultur. Und umgekehrt erregen die faszinierenden Geschichten von Indien seine Neugier.

Reise durch Indien (1938-1946)

In Indien wird Gendun Choephel mit einer ihm fremden Welt konfrontiert. Er sieht die Eisenbahn und andere technische Errungenschaften zum ersten Mal. Das Land ist im Umbruch und im Gegensatz zu Tibet haben die Inder ihr Schicksal in die eigene Hand genommen. Der Kampf für die Unabhängigkeit steht auf dem Höhepunkt. Gendun Choephels Sicht auf die eigene Kultur beginnt sich zu verändern — Indien wird seine kreativste Zeit.

Er reist als buddhistischer Pilger durchs Land, lebt in der Millionenstadt Kalkutta, sieht das Meer, besucht Bordelle und Bibliotheken, schreibt erste Zeitungsartikel und übersetzt das Kamasutra ins Tibetische, angereichert mit eigenen Erfahrungen. Viele seiner Schriften, Notizen und Skizzen schickt er zurück in die Heimat und vermittelt darin seine Eindrücke der grossen Welt.

Rückkehr nach Tibet (1946-51)

1946 reist Gendun Choephel zurück nach Tibet, Zwischenstation ist die indisch-tibetische Grenzstadt Kalimpong: neben britischen und chinesischen Agenten treffen sich hier auch radikale Tibeter, die bei der Regierung in Lhasa in Ungnade gefallen sind. Sie gründen 1939 die «Tibetische Revolutionspartei». Choephel macht ihre Bekanntschaft und entwirft das Parteisymbol: eine Sichel gekreuzt von einem Schwert. Ziel der Partei ist der Sturz des tyrannischen Regimes in Lhasa.

Bei Gendun Choephels Ankunft in Lhasa ist die tibetische Regierung über seine politischen Aktivitäten bereits informiert. Er beginnt an einer politischen Geschichte Tibets zu schreiben, doch seine plötzliche Verhaftung verunmöglicht das Unterfangen. Er wird des Aufstandes bezichtigt und für drei Jahre in den Kerker geworfen. 1949 kommt er frei. Sein Herz ist gebrochen und die Verzweiflung ersäuft er im Alkohol. Wenig später überrollt die chinesische Armee die tibetischen Truppen in Osttibet und 1951 — kurz nach dem Einmarsch der Chinesen in Lhasa, stirbt Gendun Choephel: «Jetzt stecken wir tief in der Scheisse», soll er die politischen Ereignisse kommentiert haben.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Mehr über Gendun Choephel (Chopel, Chöphel):

Biographie von Gendun Choephel von Donald Lopez Jr.
(Chicago University Press)

Gendun Choephel (Chopel, Chöphel) 1
(Shambala.com)

Gendun Choephel (Chopel, Chöphel) 2
(Treasury of Lives)

Gendun Choephel (Chopel, Chöphel) 3
(Wikipedia)

AM - Bio Gendun Choephel - go between films - am-bio-gendun-choephel

Gendun Choephel kurz vor seinem Tod, 1951

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


· Gedichte Gendun Choephel – am

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk

Gedichte von Gendun Choephel

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Über den britischen Kolonialismus
Kalkutta 1941

Die Kolonialisten
haben Armeen von Banditen ausgesandt,
die sie Händler nannten.

Sie haben in Indien
neue Lebensformen eingeführt,
doch ihre Gesetze
sind nur gut für die Reichen.

Den Armen,
so wenig sie auch haben,
wird das Blut
noch aus den Adern gesogen.

Auf diese Weise
wurden die sogenannten Wunder
dieser Welt erbaut.

Ich bin ein aufmerksamer Bettler,
der sein Leben damit verbracht hat zuzuhören.
Ich weiss von was ich spreche.

 

Aus seinem Notizbuch
Tibet 1946

In Tibet
Ist alles Alte
Ein Werk Buddhas
Alles Neue hingegen
Ein Werk des Teufels
Das ist die traurige Tradition meines Landes

 

Die Welt ist flach
Tibet Mirror, 1938

Früher glaubte man auch in Europa,
die Welt sei flach.

Wer das Gegenteil behauptete,
konnte bei lebendigem Leibe verbrannt werden.

Heute zweifelt selbst in buddhistischen Ländern
niemand mehr daran,
dass die Welt eine Kugel ist.

Nur in Tibet
beharren wir stur darauf,
die Welt sie sei flach.

 

Vorwort seiner Kamasutra Übersetzung
Kalkutta 1939

Was mich betrifft
Ich kenne keine Scham
Und ich liebe die Frauen

Mann und Frau
Sie beide sehnen sich
Nach körperlicher Vereinigung

Keine Religion
Kein Gesetz der Moral
Könnte das verhindern

Unterdrückt man
Die natürliche Leidenschaft des Menschen
Wachsen pervertierte im Verborgenen

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Gendun Choephel’s Poems
translated by Donald Lopez Jr.

(University of Chicago Press)

Gendun Choephel

Gendun Choephel, 1940’s

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung


· Downloads – am

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Angry Monk

Downloads – Promotion

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Das Presseheft in drei Sprachen (de, en, fr) und die Filmstills von «Angry Monk» können hier heruntergeladen werden.

↓ Presskit (english)
↓ Presseheft (deutsch)
↓ Dossier de presse (français)

↓ Filmstills

→ Auf Bild klicken
→ Bild öffnet im Browser
→ «Sichern unter» wählen
→  Speicherort (downloads) wählen
→ Sichern

am-downloads - downloads - angry monk

Novices, Yama Tashi Kyil

 

 

 

 

monk radio • go between films angry monk

Monk, Yama Tashi Kyil

 

 

 

 

am-downloads - downloads - angry monk

On the Road, Tibet

 

 

 

 

monk close • go between films angry monk

Monk, Yama Tashi Kyil

 

 

 

 

am-downloads - downloads - angry monk

Hindu Pilgrim, Varanasi, Indien

 

 

 

 

 

cameraman1 • go between films angry monk

Filip Zumbrunn, DoP

 

 

 

 

 

am-downloads - downloads - angry monk

Luc Schaedler, Director

 

 

 

 

 

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

A Long Way Home 2018 - Vimeo on Demand - go between films       A Long Way Home 2018 - YouTube - go between films

 

→ home
→ filme

→ kontakt

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

→ Datenschutzerklärung